Nachhaltigkeit bei Alzchem
Das Thema Nachhaltigkeit nimmt weltweit an Bedeutung zu und genießt auch bei Alzchem einen sehr hohen Stellenwert. Im Einklang mit Mensch und Umwelt wollen wir ein regionales Unternehmen sein, das die Interessen und Sorgen der Menschen ernst nimmt, insbesondere auch was den Klimaschutz betrifft. Als Teil der Unternehmensstrategie dient uns die Nachhaltigkeit als Wegweiser für eine erfolgreiche Zukunft. Umweltschutz und speziell unser CO2-Footprint sind für Alzchem ein dauerhaftes Thema – nicht erst seit heute, denn hier sind wir schon seit vielen Jahren und sehr nachdrücklich aktiv. Unser mittelfristiges Ziel ist es, unser Unternehmen bis 2033 CO2-neutral aufzustellen.

Nachhaltigkeit - Alzchem bietet Lösungen
Aus den drei Entwicklungen Klimawandel, Bevölkerungswachstum und steigende Lebenserwartung erwachsen neue globale Herausforderungen. Zum Erreichen der daraus resultierenden gesellschaftlichen Ziele bietet Alzchem-Produkte mit einer Vielzahl verschiedener Anwendungen attraktive Lösungen. Als Folge des Bevölkerungswachstums gilt es, eine effiziente Lebensmittelproduktion zu erreichen. Die Pharmarohstoffe und unsere Kreatinprodukte können bei einer höheren Lebenserwartung zu einem gesunden Altern beitragen.
Dem Ziel der Nachhaltigkeit, das durch den Klimawandel entsteht, stellt sich Alzchem im Bereich der Erneuerbaren Energien. Seit 1997 ist das Unternehmen EMAS-registriert und erstellt jährlich eine Umwelterklärung.
Unser Weg zur Klimaneutralität
Jetzt setzt sich unser Unternehmen einen neuen grünen Meilenstein als Ziel: die Klimaneutralität. So verfügt Alzchem über einen umfangreichen Klimafahrplan mit konkreten Maßnahmenpaketen, den der Vorstand gemeinsam mit einem internen Nachhaltigkeitsgremium entwickelt hat.
Hier finden Sie unseren Weg zur Klimaneutralität.
Andreas Niedermaier, CEO, Alzchem Group AG
„Wir setzen Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus. Unser Handeln und unsere Produkte leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft und Umwelt, beispielsweise in Testkits zum Nachweis von COVID-19 und Antikörpern, zur Ernährung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung und bei der Reduzierung des Flächenbedarfs in der Landwirtschaft.“
Dr. Georg Weichselbaumer, CSO, Alzchem Group AG
„Produktseitig entwickeln wir gezielt in nachhaltige Themen. Dadurch verfügen wir beispielsweise über neue Anwendungen für unseren Kalkstickstoff in der Landwirtschaft, mit denen es gelingt, den CO2- und Methan-Ausstoß signifikant zu senken. Die Einführung unseres neuen Produkts Eminex® erfolgte im September 2021.“
Klaus Englmaier, COO, Alzchem Group AG
„Mit Innovationen arbeiten wir stetig daran, noch nachhaltiger zu wirtschaften. Ein Beispiel ist die neue Nitril-Produktionsanlage. Hier setzt Alzchem wieder auf die permanent durch eigene Ingenieure und Chemiker optimierte Gasphasentechnologie, die bezüglich Rohstoffausbeute und unter Umweltgesichtspunkten den Stand der Technik vorgibt und Maßstäbe setzt.“
Sustainable Development Goals
Die UN hat 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung aufgestellt, die in kooperativer Partnerschaft zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bis 2030 erreicht werden sollen. Alzchem leistet mit ihrem Handeln und ihren Produkten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele. Mehr Informationen finden Sie durch Klick auf die nachfolgenden blauen Buttons.
Umweltschutz
Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind die derzeit dominierenden Themen in der Wirtschafts-, Gesundheits- und Umweltpolitik. Es ist ein großes Anliegen der Alzchem-Gruppe, den Umweltschutz stets weiter zu verbessern. Die Ausgaben für Umweltschutz von Alzchem betrugen 2022 knapp EUR 24 Mio. (Vorjahr: EUR 20 Mio.).
Das aktuelle Umweltprogramm mit den definierten Zielen und zugehörigen Maßnahmen findet sich standortbezogen in der jährlich veröffentlichten Umwelterklärung (Alzchem Group AG-Homepage). Wesentliche Ziele beim Umweltschutz sind die Verringerung des Energieeinsatzes, die Benutzung und Entwicklung grüner Energieformen, die Reduzierung und Vermeidung von Abfällen, der Schutz der Gewässer sowie der Immissions- und Lärmschutz. Die Reduzierung des Energieverbrauchs und die mittelfristige Treibhausgas-Neutralität stehen dabei im Einklang mit den Klimaschutzzielen der Europäischen Union, dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts Ende April und den Urteilen des Europäischen Gerichtshofes zum Klimaschutz. Einen wichtigen Wegweiser bietet zudem das Klimaziel 2030 beziehungsweise das Klimagesetz des Europäischen Parlaments vom 24. Juni 2021, welches noch einmal verschärft wurde.
Um diese Ziele zu erreichen, haben die deutschen Produktionsgesellschaften der Alzchem-Gruppe verschiedene Managementsysteme zu den Themenbereichen Umwelt-, Qualität- und Energiemanagement installiert. Diese sind Teil des Integrierten Managementsystems (IMS), dessen Vorteil darin besteht, durch Nutzung von Synergien im Vergleich zu mehreren isolierten Managementsystemen ein schlankeres und effizienteres Management zu ermöglichen. Das Integrierte Managementsystem der Alzchem-Gruppe ist unter anderem im sogenannten IMS-Handbuch beschrieben. Es enthält relevante Abläufe und Regelungen sowie Verantwortlichkeiten und Aufgaben.
Wir überwachen, dokumentieren und bewerten daher regelmäßig die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt, indem wir umweltbezogene Kennzahlen ermitteln. Durch die Darstellung der Umweltleistung im Rahmen der Nachhaltigkeitskennzahlen wird eine quantitative Übersicht der für Alzchem wichtigsten Trends geliefert. Der Einsatz von Rauchgas (CO2) im Produktionsprozess ermöglicht es uns, die jährlich emittierte CO2-Menge um 50.000 Tonnen zu reduzieren. Des Weiteren konnten in den vergangenen drei Jahren die Energiemengen aus der Wärmerückgewinnung gesteigert werden. Neben den eingesetzten CO2-Mengen trägt dies positiv zum Klimaschutz bei. Ferner konnten die Staubemissionen in die Luft insgesamt auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten werden. Ebenso sind die NOX-Emissionen in den letzten Jahren durch verschiedene Verbesserungen im Bereich der Brennstoffqualität deutlich gesunken. Wo es uns möglich ist, werden produktionsspezifische Abfälle in den Produktionsprozess zurückgeführt oder sonst intern verwertet.
Grundsätzlich legen wir zur Bewertung der Umweltleistung die Anforderungen von EMAS und der ISO 14001 zugrunde. Zudem spielen neben zahlreichen internen Audits spielen auch externe Überwachungsaudits im Rahmen des Rezertifizierungs- beziehungsweise Revalidierungsprozesses durch eine externe Überwachungsgesellschaft eine wichtige Rolle. Die Unternehmen der Alzchem-Gruppe führen außerdem Lieferanten- und Kundenaudits durch. Hier werden neben Qualitätsthemen auch Umweltaspekte betrachtet.
Auch die Behörden überprüfen regelmäßig die Einhaltung der Anforderungen aus Genehmigungsbescheiden und aus dem Umweltrecht beim Betrieb unserer Anlagen. Um diese Überprüfungen sowohl für die Überwachungsbehörde als auch für die Alzchem-Gruppe möglichst effizient durchführen zu können, wurde ein Projekt in Zusammenarbeit mit den Behörden und mit anderen Unternehmen im oberbayerischen Chemiedreieck, das Modell der „kooperativen Anlagenüberwachung“, entwickelt.
Unsere Tochtergesellschaft Nordic Carbide AB mit Sitz in Sundsvall (Schweden) unterliegt der schwedischen Umweltgesetzgebung. Das Unternehmen erstellt eine jährliche Umwelterklärung, welche den lokalen Behörden vorgelegt wird.
Wasser ist eine (über-)lebensnotwendige Ressource für den Menschen. Wir engagieren uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser, wollen Wasser möglichst sparsam verwenden und unseren Wasserverbrauch daher auch in Zukunft weiter verringern. Eine gute Wasserversorgung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen reibungslosen Produktionsablauf, denn Wasser ist einer der wichtigsten Hilfsstoffe für die chemische Industrie.
Die Bodenbeschaffenheit unserer Standorte Trostberg, Hart, Schalchen und Waldkraiburg zeichnet sich durch dicke, sehr poröse Kiesschichten aus, welche erhebliche Grundwasservorkommen enthalten. Diese geologische Besonderheit erlaubt uns das Fördern des gesamten benötigten Kühl-, Brauch- und Trinkwassers aus eigenen Grundwasserbrunnen.
Das implementierte Wassermanagement der deutschen Alzchem-Standorte ermöglicht eine Überwachung der Abwässer, welche überwiegend aus Kühl- und Regenwasser bestehen. Nur ein kleiner Bruchteil der Abwässer (ca. 0,5 %) muss in einer Kläranlage gereinigt werden.
Die Kühlwasserversorgung der Nordic Carbide AB wird durch den dortigen Standortbetreiber an der Mündung des Ljungan mit einer durchschnittlichen Wasserführung von 200 m3/s sichergestellt. Für die Carbidherstellung werden maximal 0,5 m3/s benötigt, so dass der Umwelteingriff als sehr gering bezeichnet werden kann.
Die Vermeidung und Reduktion von Abfällen ist uns wichtig: Die Gesamtmenge an Abfällen unserer Standorte variierte gegenüber den Vorjahren. In 2020 resultierte dies im Wesentlichen aus bei Bau- und Abbruchmaßnahmen angefallenen Abfällen sowie aus dem Produktprogramm der Mehrzweckanlagen. Produktionsspezifische Abfälle stellen den größten Anteil dar, während die nicht produktionsspezifischen Abfälle alle sonstigen Abfälle betreffen. Soweit möglich, werden produktionsspezifische Abfälle in internen Produktionsprozessen verwertet. Umweltziele im Bereich Abfall dienen dazu, Abfall zu vermeiden bzw. die Menge an Abfall zu vermindern.
Der jährliche Emissionsbericht der Abgasverbrennungsanlage (AGV) für den Chemiepark Trostberg wurde im Mai 2021 veröffentlicht. AlzChem unterrichtet damit die Öffentlichkeit über den ordnungsgemäßen Betrieb der AGV. Wie in den vergangenen Jahren wurden auch im Jahr 2020 die vorgeschriebenen Grenzwerte kontinuierlich überwacht. Es kam zu keiner Überschreitung der Tagesmittelwerte. Mit dem Betrieb der AGV stellt Alzchem die zuverlässige Entsorgung von Abgasen und Chemiewässern am Chemiepark Trostberg sicher und vermeidet so unnötige Transporte von Sonderabfällen.
Die Alzchem als energieintensives Unternehmen ist bestrebt, ihren Umgang mit der Ressource Energie weiter zu optimieren. Das Energiemanagement beinhaltet eine systematische Durchführung der energetischen Bewertung aller Betriebsbereiche, der Energieleistungskennzahlen, der Energieziele und der Aktionspläne zur kontinuierlichen Verbesserung der energiebezogenen Leistung.
Für weiterführende und standortbezogene Angaben sowie die entsprechenden Ziele unseres Umweltprogramms verweisen wir hier auf die jährlich zu veröffentlichende Umwelterklärung.
Arbeitnehmerbelange
Wir setzen auf unsere Kolleginnen und Kollegen und bieten neben einem attraktiven Entgeltsystem auch flexible Arbeitszeiten und Arbeitsplatzsicherheit. Das soziale Miteinander und kollegiales Handeln gehören zu unserer Firmenphilosophie. Des Weiteren unterstützen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, ihre berufliche Entwicklung selbst mitzugestalten. Unsere Verhaltensprinzipien Verlässlichkeit, Fairness, Vertrauen und Verantwortung sind Maßstab für die Zusammenarbeit im Unternehmen und im Umgang mit Kunden und Lieferanten.
Alzchem sorgt durch das Unterzeichnen einer Charta der Gleichstellung unter anderem für existenzsichernde Arbeit, lebensphasenorientierte Arbeitszeiten, gleiche berufliche Entwicklungschancen und gleiches Entgelt für Frauen und Männer.
Wir verfolgen das Ziel, geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, zu binden und zu motivieren. Überdies möchten wir für unsere Mitarbeiter ein nachhaltig stabiles Umfeld schaffen. Einen besonderen Fokus richten wir auf die Zufriedenheit und das Engagement unserer Mitarbeiter. Die Höhe der Fluktuation und die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit geben uns Hinweise, wie zufrieden unsere Mitarbeiter tatsächlich sind. Diese Messgrößen betrugen im Jahr 2020 3,5 % (2019: 3,5 %) und 18,3 Jahre (2019: 18,4 Jahre). Das ist in puncto Fluktuation (16 %) und Betriebszugehörigkeit (11,5 Jahre) ein Spitzenwert im deutschlandweiten Vergleich.
(Quelle: IWD - Institut der deutschen Wirtschaft und Benchmarking Center Europe, 21. Januar 2021)
Zur Erreichung unserer Ziele haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen, die im Folgenden kurz dargestellt werden.
Wir bieten familienfreundliche und arbeitnehmerfreundliche Arbeitszeiten: Innerhalb eines festgelegten Zeitfensters können unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Arbeitsbeginn und Arbeitsende weitgehend selbst festlegen und somit ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten. Arbeitszeitflexibilität soll zudem durch die Steigerung der Eigenverantwortung zu einer erhöhten intrinsischen Mitarbeitermotivation und einer höheren Unternehmensbindung beitragen.
Über die tariflichen Konditionen hinaus bieten wir eine der persönlichen Leistung und der jeweiligen Position beziehungsweise Verantwortung adäquate Vergütung. Überdies erhalten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine vom Unternehmenserfolg abhängige Erfolgsbeteiligung. Betriebliche und soziale Zusatzleistungen sind ebenso feste Bestandteile unseres Vergütungssystems.
Durch eine Funktionsbewertung, die betriebliche Aufgaben mit vergleichbaren Arbeitsaufgaben evaluiert, soll ferner sichergestellt werden, dass eine einheitliche und faire Bewertungspolitik im Quervergleich über alle Standorte für alle Beschäftigten auch im Hinblick auf geschlechterspezifische Diversifikation gewährleistet ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Standorte werden als zusätzliches Angebot in die Gruppen-Unfallversicherung einbezogen, welche im Leistungsfall sowohl den betrieblichen als auch den privaten Bereich abdeckt. Als weitere Zusatzleistung seit dem 1. Juli 2021 ergänzt CareFlex Chemie für die Beschäftigten der Alzchem die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung – ohne vorherige Gesundheitsprüfung und ohne Zuzahlung.
Das Wohlbefinden unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist essentiell für unseren gemeinsamen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens. Die Gesundheit ist neben der fachlichen, intellektuellen und sozialen Kompetenz das wertvollste Gut, welches unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das Unternehmen einbringen. Deshalb gibt es unternehmensseitig vielfältige Angebote, die von der Ernährung über Bewegung bis zur Gesundheitsvorsorge eine Möglichkeit eröffnen, sich selbst ein individuelles Gesundheitsprogramm zusammenzustellen.
An unseren Standorten Trostberg und Hart bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine umfassende medizinische Betreuung an. Die Arbeits- und Notfallmedizin umfasst alle Maßnahmen zur Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen, zur Gesunderhaltung am Arbeitsplatz sowie zur Diagnostik und Therapie von Unfällen und akuten Erkrankungen. Während der COVID-19-Pandemie konnten sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kostenlos auf das Virus testen lassen. Ebenfalls bot unser medizinischer Dienst schnell und unkompliziert Impfungen an.
In vielen Fällen bereitet die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach Erkrankungen keine Schwierigkeiten. In einigen Fällen ist eine Weiterbeschäftigung im bisherigen Sinne jedoch nicht ohne weiteres möglich. In diesen Fällen werden in Zusammenarbeit mit dem Eingliederungsteam Maßnahmen erarbeitet, welche eine beeinträchtigungsgerechte Beschäftigung ermöglichen. Die Maßnahmen sind vielfältig und manifestieren sich zum Beispiel in Form von inhaltlichen Änderungen der Tätigkeit, der personellen Unterstützung im Betrieb oder in Form von technischen Veränderungen am Arbeitsplatz.
Ideen, die durch Mitarbeiter generiert werden, sind von uns ausdrücklich erwünscht. Für derartiges Engagement haben wir stets ein offenes Ohr. Wir fordern unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf, durch neue Ideen und Verbesserungs- oder Optimierungsvorschläge unser Unternehmen kontinuierlich besser zu machen, um so auf Veränderungen im Betriebsablauf und neue Herausforderungen zeit- und praxisnah reagieren zu können. Die Verbesserungsvorschläge unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen uns in unserem Bemühen, Unfälle zu vermeiden sowie Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu verbessern. Zudem tragen aktive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch ihren Einsatz zum technischen Fortschritt unseres Unternehmens bei. Letztendlich profitiert davon der komplette Betrieb, dessen Wirtschaftlichkeit und Prosperität gesteigert werden.
Unsere betriebliche Altersversorgung ist in Form eines Bausteinsystems gestaltet. In diversen Bausteinen werden sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer monatliche Beträge eingezahlt, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach Eintritt in den Ruhestand zur Verfügung stehen. Des Weiteren bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Langzeitkonto an, in das sowohl Entgelt als auch Urlaub oder Altersfreizeiten eingebracht werden können. Damit profitieren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Arbeitskonditionen der Alzchem, die sich in einem erhöhten finanziellen Spielraum im Alter und mehr Planungssicherheit im Ruhestand manifestieren.
Der Demografiefonds ist ein maßgeschneidertes Instrument, um den Herausforderungen des demografischen Wandels und der Lebensarbeitszeit flexibel begegnen zu können. Es handelt sich dabei nicht um einen gewöhnlichen Geldfonds, der von einem Finanzdienstleister verwaltet wird. Er ist vielmehr ein betrieblich geschaffener „Topf“, in dem die vom Arbeitgeber geleisteten Demografiebeträge für die Tarifmitarbeiter gesammelt werden. Bis spätestens zum 31. Dezember des jeweiligen Kalenderjahres stellt der Arbeitgeber pro Tarifarbeitnehmer einen Demografiebetrag in Höhe von 750 Euro zur Verfügung – Tariferhöhungen haben dabei keine Auswirkung auf die Höhe des Demografiebetrages. Seitens der Alzchem wird für 2021 voraussichtlich ein Gesamt-Demografiebetrag in Höhe von ca. 950 Tsd. Euro zur Verfügung gestellt. Die Mittel aus diesem Topf werden entsprechend einer freiwilligen Betriebsvereinbarung dazu verwendet, ein oder auch mehrere Instrumente für die Gestaltung des demografischen Wandels zu finanzieren.
Um uns in unserem Betätigungsfeld weiterhin erfolgreich behaupten zu können, sind wir auf eine zukunftsorientierte, qualifizierte Belegschaft angewiesen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine sichere Zukunft unseres Unternehmens. Wir nehmen die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr ernst und legen damit den Grundstein für die Besetzung von Schlüsselpositionen aus den eigenen Reihen. Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern daher in jeder Berufssparte eine fachorientierte Aus- und Weiterbildung am Arbeitsplatz oder in Fachinstitutionen an. Unsere Personalentwicklung ist darauf fokussiert, Potenziale und Talente im Unternehmen frühzeitig zu erkennen und zu entwickeln. Ein breites Angebot an Bausteinen in den Bereichen Führungskräfteentwicklung, Qualifizierung, Wissensmanagement, Gesundheitsmanagement und Unternehmenskultur vervollständigt unser Personalentwicklungskonzept.
Alzchem ist einer der größten Ausbilder in der Region. Im Rahmen einer praxisnahen Ausbildung in den entsprechenden Fachabteilungen bieten wir unseren Auszubildenden ein hochmodernes Ausbildungslabor und ideale Lehrwerkstätten sowie eine abwechslungsreiche, umfassende und interessante kaufmännische Ausbildung an. Die hohe Qualität unserer Ausbildung wird auch von internationalen Konzernen anerkannt – so sehr, dass diese ihre jungen Mitarbeiter von uns ausbilden lassen.
Um weiterhin als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, hat Alzchem auch in diesem Jahr interessierte Schülerinnen und Schüler zum Tag der Ausbildung eingeladen, welcher aufgrund der COVID-19-Pandemie als Online-Treffen durchgeführt wurde. Der Aufwand hat sich gelohnt: Am 1. September 2020 starteten 46 Jugendliche ihre Ausbildung im Chemiepark Trostberg in kaufmännischen, metall- und elektrotechnischen sowie chemischen Bereichen. Wie auch in den Vorjahren liegt die Ausbildungsquote 2020 im Chemiepark Trostberg mit 10 % erneut auf hohem Niveau. Der Durchschnitt in der chemischen Industrie in Bayern liegt bei 4,5 %. Wir sind stolz, dass wir auch im vergangenen turbulenten Jahr einen fast normalen Start ins Berufsleben anbieten konnten.
Bereich | Kennzahl | 2018 | 2019 | 2020 |
---|---|---|---|---|
Governance und Compliance | Anteil Frauen im Aufsichtsrat | 25 % | 25% | 25 % |
Anteil Frauen im Vorstand | 0 % | 0 % | 0 % | |
Mitarbeiter | Fluktuationsrate1 | 3,7 % | 3,5 % | 3,5 % |
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in Jahren | 19,0 | 18,4 | 18,3 | |
Anzahl Bildungstage pro Mitarbeiter | 1,21 | 1,42 | 0,49 | |
Anteil Frauen in Führungspositionen2 | 10 % | 11 % | 11 % | |
Ausbildungsquote3 | 9,3 % | 9,6 % | 10,0 % |
1 Berechnung Fluktationsrate: Abgänge im Berichtszeitraum / durchschnittlicher Personalbestand im Berichtszeitraum * 100
2 Nur übertariflicher Bereich
3 Berechnung Ausbildungsquote: Anzahl der Auszubildenden / Anzahl der Beschäftigten zum Stichtag * 100
Sozialbelange
Unser Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, das gesellschaftliche Leben an seinen Standorten selbst aktiv mitzugestalten. Die Alzchem-Gruppe engagiert sich daher sehr im öffentlichen Raum. Sie fördert Kinder- und Jugendprojekte, unterstützt Schulprojekte und ist Mitglied im gemeinnützigen Verein zur Förderung von Bildung und Unternehmertum in Deutschland, der sogenannten Wissensfabrik (Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland; Homepage (21. Januar 2021). Zudem ist Alzchem Mitglied des Trostberger Förderkreises der Wirtschaft, welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bildung, Kunst, Heimatpflege, Musik und andere kulturelle Angebote zu unterstützen sowie den Sport und soziale Einrichtungen in Trostberg zu fördern.
Als regional verwurzeltes Unternehmen übernehmen wir vor allem im direkten Umfeld unserer Standorte soziale Verantwortung. Auch 2020 engagierte sich die Alzchem-Gruppe in Form von zahlreichen Spenden- und Sponsoringprojekten. Aus den bereitgestellten Mitteln wurden mehrere Projekte und Maßnahmen mit den Schwerpunkten Soziales, Sport, Kultur und Bildung gezielt gefördert.
Alzchem fördert Bildung
Sich Zeit zu nehmen für junge Menschen, das hat bei Alzchem Tradition und Priorität. Als Chemieunternehmen aus Leidenschaft geben wir unsere Begeisterung gerne weiter. Die Alzchem Group AG sieht das Engagement für den Nachwuchs als eine Investition sowohl in die eigene als auch in die Zukunft der Region. Wir fühlen uns der Region und unserer Heimat sehr verbunden und möchten ganz im Sinne guter Nachbarschaft Kindern und Jugendlichen berufliche Perspektiven bieten. Es ist uns ein nachhaltiges Anliegen, ihnen schon frühzeitig die Faszination der Chemie/Naturwissenschaften zu vermitteln und ihnen auf diese Weise auch die vielfältigen beruflichen Perspektiven der Alzchem-Gruppe aufzuzeigen. Die Alzchem-Bildungsinitiative umfasst nicht nur finanzielle Zuwendungen an Schulen im Einzugsbereich unserer Standorte, sondern auch Kooperationen im Bereich naturwissenschaftlicher Lerninhalte.
Mit Projekten wie „NaWi – Naturwissenschaft, wie geht das?“ wecken wir schon bei den ganz Kleinen die Neugier für naturwissenschaftliche Vorgänge und Denkmuster. Als Förderpartner haben Alzchem und BASF mit Kindergärten und Grundschulen in der Region Kooperationsvereinbarungen über eine Bildungspartnerschaft abgeschlossen. Diese erhalten Experimentierkisten und Lehrerskripte mit Anleitungen und fachlichen Hintergrundinformationen. Unsere NaWi-Team-Mitglieder geben ihr Wissen an die Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Schulen weiter. Lehrer wie Schüler lernen so Experimente kennen und gewinnen Sicherheit im Umgang mit den Materialien. Die Veranstaltung ist als Lehrerfortbildung anerkannt. Die Lehrkräfte übernehmen die Umsetzung. Die NaWi-Versuche werden dabei zum festen Bestandteil des Sachunterrichts an den Grundschulen. Nach etwa sechs Monaten treffen sich die NaWi-Team-Mitglieder und die Lehrkräfte, um Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt auszutauschen und Lernergebnisse und Unterrichtsmethodik zu evaluieren.
Die Projekte, welche in 2017 ihr 10-jähriges Jubiläum feierten, sind eine erfolgreiche und bewährte Aktion und Kooperation der Alzchem Group AG, der BASF in Trostberg und der Wissensfabrik. Die „Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland“ ist eine offene Plattform für alle Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Initiativen, die Wissen und Bildung als Schlüssel für mehr Wirtschaftswachstum fördern. Die Wissensfabrik und wir haben ein gemeinsames Ziel: Die nächste Generation und somit der Standort Deutschland soll fit für die Zukunft gemacht werden. Wir sehen uns als kooperativer Partner in der Verantwortung, unternehmerische Impulse an Schulen und Universitäten weiterzugeben sowie die Politik in ihrem Bildungsauftrag zu unterstützen und zu begleiten.
Compliance
Der Begriff Compliance bezeichnet die Gesamtheit aller einzuhaltenden Maßnahmen, die das regelkonforme Verhalten eines Unternehmens und seiner Mitarbeiter im Hinblick auf die gesetzlichen Ge- und Verbote begründen. Darüber hinaus muss die Übereinstimmung des unternehmerischen Handelns mit allen gesellschaftlichen Richtlinien und zentralen Wertvorstellungen gewährleistet sein. Hierzu zählen insbesondere die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption.
Diesen Zielen fühlt sich auch die Alzchem-Gruppe verpflichtet. Kein Mitarbeiter, Stellenbewerber oder Geschäftspartner darf aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt oder bevorzugt werden. Jegliche Art von Belästigung ist strikt untersagt und wird in unserem Unternehmen nicht toleriert. Werte wie Menschenwürde, Toleranz und Respekt sind Grundwerte einer offenen, pluralen Gesellschaft. Sie sind im Grundgesetz verankert und folglich Leitlinien unseres unternehmerischen Denkens und Handelns sowie unserer Unternehmenskultur.
Zur Erreichung dieser Ziele hat die Alzchem-Gruppe ein Compliance-System etabliert, das der Vorbeugung beziehungsweise Begrenzung von Schäden, der Aufdeckung und Beendigung von Verstößen sowie der Erfüllung der gesetzlichen Pflichten dient.
Die Alzchem Group AG gehört dem Verhaltenskodex des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) an. Das Unternehmen verpflichtet sich damit, Bestechung zu unterbinden und ethische Grundsätze gegenüber Kunden, Mitbewerbern und Geschäftspartnern einzuhalten. Alle geschäftlichen Handlungen und Entscheidungen sind am geltenden Recht auszurichten.
Darüber hinaus hat die Alzchem Group AG eigene Leitlinien implementiert, welche die unternehmenspolitischen Grundsätze und Normen zusammenfassen. Mit diesen Grundsätzen müssen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertraut sein, entsprechendes Handeln muss internalisiert sein. Sie geben Orientierung im Hinblick auf grundlegende rechtliche und ethische Pflichten von Alzchem-Mitarbeitern und verleihen ihnen die Sicherheit für richtiges Verhalten im Beruf.
Zur Stärkung des Compliance-Systems hat Alzchem neben der Möglichkeit einer Meldung an den Compliance-Manager auch ein externes Hinweisgebersystem („Whistleblower Hotline“) bei einer externen Meldestelle eingerichtet. Mitarbeitern der Alzchem sowie Dritten, z. B. Geschäftspartnern oder Kunden, ist es so möglich, extern und sofern gewünscht anonym auf rechtliche Verstöße im Unternehmen hinzuweisen. Durch die Inanspruchnahme der Whistleblower Hotline entstehen dem Hinweisgeber keinerlei Kosten und auch im Verhältnis zur Alzchem keinerlei Nachteile, sofern der Hinweisgeber nicht selbst gegen Gesetze oder z.B. die Unternehmensleitlinien verstoßen hat. Die Mitarbeiter des externen Dienstleisters unterliegen der Schweigepflicht. Sie werden die Identität des Hinweisgebers und die von ihm gegebenen Hinweise, soweit dies von dem Hinweisgeber gewünscht und rechtlich möglich ist, auch im Verhältnis zur Alzchem vertraulich behandeln. Der externe Dienstleister sowie die Alzchem werden den Hinweisen mit der erforderlichen Sorgfalt nachgehen und den zugrunde liegenden Sachverhalt gründlich ermitteln.
Die Whistleblower Hotline kann unter der folgenden Adresse mittels online-Formulars, per E-Mail, telefonisch oder auch in einem persönlichen Gespräch erreicht werden:
Online-Formular (möglich sowohl anonym als auch mit Namensangabe) unter https://alzchem.hinweisgeberexpertemeldeplattform.de/
E-Mail: info@hinweisgeberexperte.de
Telefon: 089 21 52 74 33 (werktags zwischen 9.00 Uhr und 17.00 Uhr)
Persönliches Treffen: Bitte vereinbaren Sie einen Termin per E-Mail (info@hinweisgeberexperte.de)
Anschrift „Hinweisgeberexperte.de“:
Compliance Beratung + Service GmbH
Maximilianstraße 24
80539 München
Die Integrität sämtlicher Handlungen ist nach der festen Überzeugung des Unternehmens eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltig erfolgreiches Wirtschaften. Als weltweit tätiger Konzern unterliegt Alzchem zahlreichen nationalen und überstaatlichen Rechtsvorschriften – zum Beispiel den Verordnungen, Gesetzen und Richtlinien der EU, aber auch den Rechtsvorschriften anderer Länder. Sämtliche Geschäftsangelegenheiten und -prozesse sind deshalb so zu gestalten, dass sie allen anzuwendenden Gesetzen und anderen bindenden Vorschriften entsprechen, in deren Geltungsbereich Alzchem seine Geschäftstätigkeit ausübt. Unseren Mitarbeitern ist es untersagt, im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit eine hiervon oder von unseren Unternehmensleitlinien abweichende Anweisung zu erteilen.
Demzufolge sind auch jegliche aktive und passive Bestechung oder Vorteilsannahme sowie der Versuch derselben strengstens untersagt. Alzchem will durch sein Handeln bereits den Anschein vermeiden, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden durch sachfremde Mittel Einfluss auf ihre Geschäfts- und Gesprächspartner nehmen wollen. Deshalb dürfen in der Alzchem-Gruppe Geschenke, Gefälligkeiten, Bewirtungen oder sonstige Vergünstigungen nur gewährt oder angenommen werden, wenn sie nicht den Rahmen der geschäftlichen Gepflogenheiten in der betroffenen Region überschreiten, keinen unangemessen hohen Wert besitzen und im Rahmen des gesetzlich beziehungsweise arbeitsrechtlich Erlaubten liegen.
Die Alzchem-Gruppe bekennt sich zu einem fairen Wettbewerb zum Nutzen der eigenen Kunden und ihrer weiteren Stakeholder. Zudem respektiert Alzchem die Unabhängigkeit von Amtsträgern. Deshalb ist bei der Alzchem-Gruppe jede Form von Korruption, einschließlich sogenannter Beschleunigungszahlungen, strikt verboten. Auch hier bilden die einschlägigen Gesetze sowie unsere Unternehmensleitlinien die Grundlage für die Regelungen zur Korruptionsbekämpfung.
Alzchem behandelt alle Geschäftspartner in einer rechtlich einwandfreien und fairen Art und Weise. Die Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern erfolgt durch die Einkaufsorganisation in einem geordneten Verfahren nach objektiven und nachvollziehbaren Kriterien. Aufträge werden, soweit möglich und sinnvoll, auf der Basis von Wettbewerbsangeboten vergeben. Alzchem achtet bei der Auswahl der Lieferanten darauf, dass diese entsprechend den Grundsätzen der Unternehmerleitlinien und der Compliance-Regeln handeln. Anreize wie leistungsbezogene Provisionen, Rabatte, Preisnachlässe oder kostenlose Warenlieferungen müssen jederzeit die unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen berücksichtigen. Daher sind in der Alzchem-Gruppe die geschäftlichen Anreize umfassend und korrekt zu dokumentieren. Um verbotenen Handlungen vorzubeugen, erfolgt die Bezahlung von Lieferungen und Leistungen unmittelbar an den jeweiligen Vertragspartner. Die Bezahlung mit Barmitteln ist, außer in Bagatellfällen, untersagt.
Im Übrigen wird auf den Corporate-Governance-Bericht verwiesen.
Sicherheit
Der Schutz der Menschen vor Beeinträchtigungen ihrer Sicherheit und Gesundheit durch Produkte, Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen sind für die Alzchem Group AG elementare Bestandteile verantwortlichen unternehmerischen Handelns. Auf Basis der Einhaltung von Gesetzen und Vereinbarungen arbeiten wir daran, die Leistungen und das integrierte Managementsystem auf diesem Gebiet stetig weiter zu verbessern.
Als Unternehmen im Chemiepark Trostberg wollen wir nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein, sondern auch als guter Partner, Arbeitgeber, Ausbilder und Nachbar wahrgenommen werden. Aus diesem Selbstverständnis heraus übernehmen wir Verantwortung für die Sicherheit und den Schutz unserer Umwelt und unserer Umgebung. Seit über 100 Jahren betreiben wir an den Standorten Trostberg und Hart Anlagen, die der Störfall-Verordnung unterliegen. Diese Verordnung regelt den Schutz von Mensch, Tier und Umwelt vor den Folgen von möglichen Störfällen bei technischen Anlagen, bei denen ggf. gefährliche Stoffe austreten könnten. Vielfältige eigene Sicherheitsinitiativen, eine bestens geschulte Werkfeuerwehr und die in Zusammenarbeit mit den Behörden optimierten umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen in unseren Betrieben und Anlagen tragen dazu bei, Gefahren für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Menschen in unserer Nachbarschaft zu minimieren. Mit einer aktuellen Broschüre informieren wir als Unternehmen des „ChemDelta Bavaria“ (Gemeinschaftsinitiative der Unternehmen im bayerischen Chemiedreieck) über Sicherheitsmaßnahmen und das richtige Verhalten bei Störfällen. Die in der Broschüre enthaltenen Informationen können jederzeit auf der Homepage der Alzchem Group AG abgerufen werden. Somit sind auch diese Aspekte transparent.
Das Carbidwerk in Schweden fällt in den Anwendungsbereich der europäischen SEVESO-III-Richtlinie und unterliegt damit den entsprechenden schwedischen Gesetzen, die mit der deutschen Störfallverordnung vergleichbar sind.
Alzchem hat ein Arbeitsschutzmanagement nach OHRIS (Occupational Health and Risk Managementsystem) eingeführt. Die langjährig bestehende Zertifizierung wurde 2018 durch die Regierung von Oberbayern um drei Jahre verlängert.
Alle Gesellschaften, die an den von Alzchem betriebenen Standorten ansässig sind, beteiligen sich an einer gemeinsamen Sicherheitsarbeit in sieben Arbeitsausschüssen. Der in der Regel monatlich tagende Steuerungskreis Sicherheit ist die maßgebliche Instanz in der Sicherheits- und Gesundheitsarbeit an den deutschen Standorten der Alzchem Group AG und koordiniert die Aktivitäten des Sicherheits- und Gesundheitsprogramms.
Sicherheitsaudits sind ein wichtiges Instrument unseres Sicherheitsmanagementsystems zur Vermeidung unsicherer Handlungen. Sie haben das Ziel, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig zu sicherem Handeln zu motivieren sowie Fehlverhalten und Sicherheitsmängel zu erkennen, zu melden und abzustellen. Des Weiteren halten wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, auch sogenannte Beinaheunfälle zu melden. Der Fachbegriff für einen Beinaheunfall lautet „Near Miss“. In den Near-Miss-Fällen liegt großes Lernpotenzial, da sie uns bei der Gefahrenprävention unterstützen. So können Probleme und Unfälle vermieden werden.
Als weitere wichtige Säule im Arbeitsschutz dienen diverse Arten von Gefährdungsbeurteilungen, die sich in entsprechenden Kennzahlen zum Arbeitsschutz widerspiegeln: Die 1.000-Mann-Quote – also die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle bezogen auf 1.000 Vollzeitmitarbeiter – lag im Gesamtjahr 2020 an den deutschen Standorten mit 7,1 weit unter dem von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) genannten Mittelwert von 19,03. Trotzdem wollen wir diese Quote weiter reduzieren. (Quelle: DGUV-Homepage, 21. Januar 2021)
Neben der 1.000-Mann-Quote ermittelt die Alzchem-Gruppe die eigene Sicherheitsleistung anhand der Kennzahl KSUND . Sie steht für Sicherheit und Unfälle mit externer medizinischer Betreuung und berücksichtigt neben eigenen Mitarbeitern auch Mitarbeiter nach AÜG sowie Kontraktoren-Mitarbeiter. Für das Gesamtjahr 2020 liegt die KSUND-Rate bei 14,7 und damit unter dem Vorjahreswert sowie unter dem vorgegebenen Ziel von 15,3.
Im Berichtsjahr 2020 wurde erstmalig unternehmensweit eine Kennzahl zur Anlagensicherheit erhoben: die sogenannte „PSIR – Process Safety Incident Rate“ (Prozesssicherheit-Ereignis-Rate) nach dem Standard des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI). Unter PSI-Ereignissen versteht man den ungewollten Austritt von chemischen Substanzen oder Energien oberhalb definierter Schwellenwerte aus ihrer ersten Umhüllung wie Rohrleitungen, Pumpen, Tanks oder Fässern. Betrachtet werden bei diesen möglicherweise sicherheits- und umweltrelevanten Vorfällen ausschließlich solche, die bei einem verfahrenstechnischen Prozess auftreten. Die PSI-Rate (PSIR) stellt die Anzahl der PSI-Ereignisse während eines Jahres bezogen auf 1.000.000 Arbeitsstunden dar. Die PSIR lag im vergangenen Jahr 2020 für Alzchem bei 2,4. Ab 2021 soll diese Rate bei Alzchem als Steuergröße zur kontinuierlichen und nachhaltigen Verbesserung in der Anlagensicherheit eingesetzt werden.
2020 fanden turnusgemäße Überprüfungen durch die Aufsichtsbehörden wie die Störfallinspektion im Werk Trostberg statt. Überdies werden neue Verfahren sowie Verfahrens- und Anlagenänderungen auf ihr Gefahrenpotenzial hin evaluiert. Im Notfall- und Ereignismanagement wurde eine systematische Vorgehensweise im Alarmfall entwickelt. Es ist gute Praxis, dass in den letzten Jahren wieder zahlreiche Übungen durchgeführt wurden, um im Extremfall vorbereitet und handlungsfähig zu sein.
Unser assetbasiertes Risikomanagement der Informationssicherheit berücksichtigt nicht nur die technische Infrastruktur, sondern auch die gesamte Organisation. Menschliches Verhalten und immaterielle Schadensklassen sind Orientierungspunkte für uns.
Um das für die Alzchem-Gruppe optimale Sicherheitsniveau zu gewährleisten, wurden für die physische Sicherheit Schutzzonen definiert, Informationen anhand einer sogenannten „Vertraulichkeitsmatrix“ klassifiziert und mit Verfahrensanweisungen ein gleiches Verständnis des gelebten Sicherheitsprozesses erreicht. Regelmäßige, anlassbezogene Informationen und verpflichtende Schulungen sorgen dafür, dass das Thema Informationssicherheit im Bewusstsein der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter präsent bleibt.
Der zuständige Fachbereich überwacht die Umsetzung der Compliance-Anforderungen des Gesetzgebers und der Alzchem-Gruppe. Im Berichtszeitraum wurde das interne Kontrollsystem ausgebaut, entsprechende Prozesse wurden automatisiert.
Die Betriebssicherheit – insbesondere von kritischen IT-Systemen – wird durch ein optimiertes Systemmanagement stetig verbessert. Angesichts einer kontinuierlich wachsenden Bedrohungslage prüfen wir unsere Schutzmaßnahmen regelmäßig, setzen notwendige Gegenmaßnahmen risikobasiert um und evaluieren diese fortlaufend.
Alzchem hält die Rechtsvorschriften im Bereich des Umweltschutzes konsequent ein. Neben den Genehmigungsbescheiden setzen das Bundesimmissionsschutzgesetz mit seinen Verordnungen (zum Beispiel Störfall-Verordnung, 17. BImSchV), das Wasserhaushaltsgesetz, die Abwasser-Verordnung, die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS) sowie diverse Gesetze und Verordnungen zum Abfallrecht und Naturschutzrecht relevante Maßstäbe. Zur Umsetzung und Einhaltung der Rechtsvorschriften sowie zur Regelwerksverfolgung nutzt Alzchem das Dialogsystem „Recht im Betrieb“, welches regelmäßig aktualisiert wird. In diesem System werden alle Vorschriften auf Einschlägigkeit geprüft und den jeweiligen Abteilungen zugeordnet. In monatlichen Updates werden Änderungen in die Datenbank aufgenommen und den betroffenen Bereichen zur Information zur Verfügung gestellt.
Lieferkette
Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung nimmt auch in unserer Lieferkette einen hohen Stellenwert ein. Deshalb haben wir uns u. a. dem unabhängigen CSR-Rating durch die weltweit tätige Bewertungsplattform EcoVadis unterzogen. Zudem stellen wir im Bereich Einkauf/Lieferantenfreigabe sicher, dass unternehmensweite Standards bei der Beschaffung unserer Rohstoffe eingehalten werden und sind Mitglied des Verhaltenskodex des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME).
Des Weiteren finden Sie hier den Alzchem Verhaltenskodex für Lieferanten.
Wesentliches Merkmal der Alzchem-Gruppe ist die vertikale Integration entlang der Calciumcarbid-/Calciumcyanamid-Kette (NCN-Kette). Das bedeutet, dass die meisten Erzeugnisse des Unternehmens auf denselben Ausgangsstoffen basieren, nämlich Kalk, Kohle und Strom. Viele Schritte der Verarbeitung und Veredelung dieser Ausgangsstoffe werden von Alzchem selbst übernommen. Das integrierte Fertigungssystem erlaubt uns, das während der Verbundproduktion entstehende Kohlenmonoxid zu sammeln, zu reinigen und als Rohstoff für weitere chemische Reaktionen wiederzuverwenden. Dadurch werden klimaschädliche Emissionen während der Verbundproduktion deutlich reduziert.
Die Alzchem-Gruppe ist ständig bestrebt, die Recyclingquote sowie den Wiederverwertungsanteil zu verbessern. Wo es uns möglich ist, werden produktionsspezifische Abfälle in den Produktionsprozess zurückgeführt, intern verwertet oder zu einem neuen Wertstoff aufgearbeitet. Folgende Beispiele gewähren einen Einblick in unsere Bemühungen:
- Am Standort Hart entstehen im Rahmen der Carbidproduktion das als Nebenprodukt anfallende Carbidofengas und KOKA-Granulat. Das Gas wird aufwendig in mehreren Stufen gereinigt, anschließend verdichtet und über eine Ferngasleitung an die Standorte Trostberg und Schalchen befördert, wo es nahezu vollständig als Heiz- und Synthesegas verwendet wird. Das KOKA-Granulat wird vermarktet.
- Rauchgase aus der Energieerzeugung werden größtenteils nicht emittiert, sondern in Produktionsprozessen wiederverwendet. Dieses Vorgehen ermöglicht es Alzchem, die jährlich emittierte CO2-Menge um ca. 50.000 Tonnen zu reduzieren.
- Der Brauchwassereinsatz in den verschiedenen Herstellungsprozessen führt notwendigerweise zu verunreinigten Prozessabwässern. Verunreinigtes Prozessabwasser wird intern anstelle von Frischwasser verwertet (falls dies qualitativ möglich ist und aus umweltpolitischen Aspekten sinnvoll erscheint). Zudem erfolgt eine Reinigung der Abwässer in der werkseigenen zentralen Abwasserbehandlungsanlage (ZABA). Dadurch muss nur ein geringer Restbestand des Brauchwassers als Abfall entsorgt werden.
Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility – CSR) wird in der weltweiten Lieferkette zunehmend gefordert. Daher hat sich Alzchem im Jahr 2020 erneut dem unabhängigen CSR-Rating durch die weltweit tätige Bewertungsplattform EcoVadis unterzogen. Bei dieser Bewertung wurden die Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Schutz der Umwelt, Arbeitsbedingungen und Menschenrechte, faire Geschäftspraktiken und nachhaltige Beschaffung auf den Prüfstand gestellt. Mit 68 von 100 erreichbaren Punkten liegt Alzchem in diesem Ranking deutlich über dem Industriedurchschnitt. Alzchem gehört somit weltweit zu den besten vier Prozent der bisher von EcoVadis geprüften Unternehmen in dieser Branche.
Im Bereich Einkauf/Lieferantenfreigabe stellen wir sicher, dass unternehmensweite Standards bei der Beschaffung unserer Rohstoffe eingehalten werden. Die Prozesse für den Einkauf und die Rohstoffqualifizierung sind in einer Verfahrensanweisung mit klaren Verantwortlichkeiten festgelegt. Lieferanten werden – basierend auf eindeutig definierten Kriterien – auditiert. Die Häufigkeit der Audits hängt von der Bedeutung des Rohstoffes für die Beschaffungskette ab.
Ferner haben wir uns als Mitglied der BME-Compliance-Initiative (Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.) verpflichtet, von allen unseren Lieferanten die Einhaltung des von dieser Initiative festgelegten Verhaltenskodex zu fordern und dies durch regelmäßige Evaluation sicherzustellen. Hier finden Sie mehr zur BME-Compliance-Initiative.
Des Weiteren finden Sie hier den Alzchem Verhaltenskodex für Lieferanten.
Die deutschen Alzchem-Produktionsstätten in Trostberg, Schalchen, Hart und Waldkraiburg werden durch detaillierte Gesetze reguliert, deren Umsetzung wir gemeinsam mit den lokalen Überwachungsbehörden kontinuierlich überprüfen. Ein derartiges Verfahren praktizieren wir auch an unserem schwedischen Produktionsstandort in Sundsvall.
Sicherheit gehört zu den obersten Unternehmenszielen. Eine detaillierte Sicherheitsbetrachtung bei der Inbetriebnahme von Anlagen oder neuen Prozessen ist für uns deshalb ebenso selbstverständlich wie ein sicherer Anlagenbetrieb, welcher unter anderem durch ein vorbeugendes Instandhaltungsprogramm und die kontinuierliche Weiterbildung des Personals sichergestellt wird.
Alzchem hält alle relevanten chemikalienrechtlichen Vorgaben der EU und der Bundesrepublik Deutschland ein, so dass unsere Produkte gemäß den Bestimmungen der EU-Chemikalienverordnung, kurz REACH, hergestellt und geprüft werden.
Sicherheitsvorgaben für die Verwendung unserer Produkte werden ständig auf dem neuesten Stand gehalten und in unseren Sicherheitsdatenblättern den Anwendern zur Verfügung gestellt. Wir nehmen somit unsere Verantwortung ernst und setzen bei allen unseren Lieferanten und Auftragnehmern ein gleichwertiges Vorgehen voraus. Die Einhaltung unserer Kriterien wird dauerhaft und regelmäßig überprüft.
Alzchem besitzt eigene Prüflabore. Der Bereich arbeitet und funktioniert unabhängig von der Produktion. Die Freigabe unserer Produkte erfolgt jeweils durch hierzu autorisierte Laborleiter des Bereichs Analytik. Die Labore in Trostberg sind zudem nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert. Wir nehmen Rückstellmuster von allen Produktionschargen und lagern diese unter geeigneten Bedingungen. Das nach ISO 9001 zertifizierte Qualitätsmanagementsystem stellt sicher, dass Kundenanforderungen systematisch ermittelt, bewertet und umgesetzt werden mit dem Ziel, diese vollumfänglich zu erfüllen.
Unsere deutschen Standorte sind nach den Normen ISO 9001, ISO 14001, EMAS, ISO 50001, ISO 27001 und OHRIS zertifiziert. Letzteres entspricht den Anforderungen der OHSAS 18001/ISO 45001. Unser Prüflabor in Trostberg ist nach ISO 17025 akkreditiert. Die genannten Zertifikate können auf der Homepage der Alzchem Group AG eingesehen werden.